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Wer mir auf Facebook folgt, hat vielleicht schon mitbekommen, dass ich ein Freund des naturnahen Gartens bin. Besonders Schmetterlinge liebe ich sehr. Doch auch der Schutz von anderen einheimischen Tieren, liegt mir am Herzen. Da es zu dieser Jahreszeit so viele Möglichkeiten gibt, hier etwas zu tun, stelle ich für Euch verschiedene Tipps und Tricks in diesem Artikel zusammen. Bereits Kleinigkeiten können Großes bewirken!
Naturgarten – naturnahe Gärten – Was ist das eigentlich?
Immer mehr Gärten werden zu reinen Rasenflächen mit exotischen Pflanzen am Rand, mit denen Insekten nichts anfangen können. Uns ist das gar nicht bewsst, weil wir es nicht anders kennen. Im Frühjahr prägt die gelb blühende Forsythie beispielsweise das Landschaftsbild – ein Strauch, der für Insekten jedoch leider vollkommen uninteressant ist, da sie aus dessen Blüten nichts saugen können. Die Forsythie ist ein so genannter Neophyt. Auch die beliebter werdenden Kiesbeete sind natürlich nicht nahrhaft für die aussterbenden Falter, Bienen und dergleichen. Ziel des Naturgarten ist es also, möglichst viele einheimische bzw. nützliche Gewächse zu pflanzen, aber auch Ecken zu schaffen, in denen sich beispielsweise Igel und Eidechsen verkriechen können. Ein Haus für Igel (siehe Bild; Die Isolation aus Zweigen, Moos und Laub fehlt noch) ist schnell gebaut. Ein Rasen, der mit der Nagelschere gepflegt wird, ist im Naturgarten fehl am Platz! Ebenso sollten Sträucher im Frühjahr möglichst wenig geschnitten werden. Im Herbst darf man ruhig abgeblühte Stängel stehen lassen, damit Tiere sich dazwischen verkriechen können.
Infos über Pflanzen, die nützlich für Bienen und andere Insekten sind, findet Ihr beispielsweise beim NABU. Besonders wichtig ist dabei die Salweide (Salix caprea), die schon ganz früh im Jahr blüht und wertvollen Nektar liefert. Weiden könnt Ihr, besonders jetzt, wo sie noch nicht blühen, gut über Stecklinge vermehren. Man kann aus ihnen tolle Zäune, Tipis oder Dergleichen bauen.
Schmetterlinge züchten, Kinder für die Natur begeistern
Gerade mit Kindern ist es ein faszinierendes Erlebnis, Schmetterlinge zu züchten. Zudem betreibt man Naturschutz in dem Sinne, dass die Raupen zu Hause eine viel höhere Überlebenswahrscheinlichkeit haben als draußen, da sie nicht von Vögeln gefressen werden. Dazu kann man, wie wir es letztes Jahr gemacht haben, die Raupen der Natur entnehmen, sie mit den Fraßpflanzen, auf denen sie sitzen (oft Brennessel) in ein luftiges Glas geben und dieses mit einem dünnen Tuch so abdecken, dass die Raupen nicht hinaus können, aber Luft hinein. Detailliertere Anleitungen dazu findet Ihr im Internet. Wenn Ihr nicht warten wollt bis Ihr Raupen findet, könnt Ihr Euch auch ein Aufzuchtset bestellen.
Das so genannte Insektenhotel – die Insektennisthilfe
In jedem Baumarkt sieht man sie mittlerweile in unterschiedlichster Art. Nahezu allen gemein ist Folgendes: Sie sind für Insekten vollkommen nutzlos. Billige Materialien wie Zapfen werden dem ahnungslosen Kunden, der gerne etwas Gutes für die Natur tun möchte, als Insektenhotel verkauft. Leider werden hier kaum Insekten einziehen. Warum das so ist, wird auf der Internetseite der Naturgartenfrende ausführlich beschrieben. Klickt dazu ruhig mal die unterschiedlichen Reiter oben auf der Seite an. Hier wird erklärt, was genau Insekten brauchen, wie das umzusetzen ist und wo man gute Nisthilfen kaufen oder wie man sie herstellen kann.
Vogelhäuser bzw. Nistkästen für Vögel
Auch bei Vogelhäusern sollte man nicht nur nach dem Aussehen gehen. Dekohäuser können für die Vögel im schlimmsten Fall tödlich enden: Das Metall des hübschen Wohnwagens erhitzt sich zu stark in der Sonne oder das bunte Holzhaus ist zu klein für eine ausgewachsene Meisenfamilie. Bauanleitungen und Tipps gibt’s beim NABU. Wer handwerklich nicht so geschickt ist, kann sich natürlich auch einen fertigen Nistkasten kaufen, wenn er die Anforderungen der Vögel beachtet.
Besonders wichtig ist es, die Mindestmaße für die Bodeninnenfläche zu beachten, aber auch die Maße für die Höhe des Nistkastens. In älteren Bauanleitungen findet man häufiger noch Bodeninnenmaße von 10 x 10 cm. Es hat sich jedoch gezeigt, dass bei solch kleinen Innenflächen die Gefahr besteht, dass die Jungvögel aus Platznot den Nistkasten verlassen, ohne dass ihre Flugfähigkeiten ausreichend entwickelt sind. Sie werden dadurch häufiger Opfer von Raubvögeln und Katzen.
Quelle: BUND Kreisgruppe Dortmund
Bei Amazon habe ich nur wenige Vogelhäuser (siehe unten) gefunden, die den Maßen entsprechen, die auf der Seite vom BUND Dortmund zu finden sind. Fast alle sind zu klein! Die ersten Beiden haben keine Sitzstange vorm Einflugloch. Das ist sehr wichtig, weil sich an solchen Stäbchen Nesträuber gut festhalten können. Bei Häusern die eine solche Stange haben, könnt Ihr diese natürlich auch einfach absägen. Ein schräges Dach, optimaler Weise mit Teerpappe versehen, schützt die Bewohner des Hauses vor Nässe. Weitere wichtige Infos, auch zum Optimalen Ort für die Anbringung eines Nistkastens, findet Ihr auf der o.g. Seite des BUND Dortmund.
Buchempfehlungen
Insbesondere die Bücher von Reinhard Witt, die es auf seiner Homepage und teilweise bei Amazon gibt, empfehle ich sehr. Sein Schreibstil ist speziell – man muss den Humor mögen – aber inhaltlich sind sie unschlagbar. Ich kenne keine anderen Bücher, die sich so intensiv mit dem Thema auseinander setzen.
Erstes Wissen für Kinder bietet das „Wieso – weshalb – warum„-Buch über Insekten. Auch wenn ich es ganz übel finde, dass auf dem Cover Schmetterlinge mit einem Kescher gefangen werden, finde ich es inhaltlich recht gut.
Das Buch „Der Apfelbaum“ ist ein wunderschön illustriertes Bilderbuch und zeigt, wie wichtig Vögel, Säugetiere und Insekten für das Wohlbefinden des Gartens sind: Ein knorriger alter Apfelbaum lässt alle Tiere bei sich wohnen, während die miesepetrigen ordentlichen Bäume sich weigern, diese aufzunehmen. Im Winter ist der Apfelbaum der Einzige, dem nicht kalt ist und der wundervolle Träume vom Sommer hat.
Das Buch „Igelhaus und Meisenknödel“ kenne ich bisher nicht, die Vorschau sieht aber sehr vielversprechend aus. Wenn es jemand von Euch hat, schreibt mir doch einen Kommentar, wie Ihr es findet! Auch über sonstige Buchtipps zu diesem Thema bin ich dankbar.
Auch die Bücher „Natur sucht Garten“ und „Naturnah gärtnern“ beschäftigen sich mit dem Thema.
Zudem möchte ich Interessierten noch die Facebookgruppe Der NaturGarten empfehlen. Man bekommt dort viele tolle Tipps und Anregungen, es ist insgesamt ein sehr netter, hilfsbereiter Haufen.
Los geht’s!
Ihr seht also, schon mit einfachen Mitteln kann jeder etwas dazu beitragen, dass sich Vögel, Säuger und Insekten im eigenen Garten wohl fühlen können. Und es macht so viel Spaß, immer neue Ideen zu entdecken und umzusetzen, und zu beobachten, wie sich der Garten mit seinen Bewohnern verändert und immer schöner wird! Und wer keinen eigenen Garten hat, kann einige Tipps auch auf dem Balkon umsetzen. ;-)
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